Wie wird man Ingenieur/in der Verpackungstechnik?

Ein Studium der Verpackungstechnik qualifiziert für Tätig­keiten in Unter­nehmen, die ent­weder Ver­packungen her­stellen oder zur Ver­packung ihrer Produkte benötigen. Das Spektrum an Auf­gaben ist genauso viel­fältig wie die Produkt­palette der ver­packten Güter. Durch das breite Angebot ver­schiedener Module an den Hoch­schulen wird das Studium der Ver­packungs­technik abwechs­lungs­reich gestaltet. Es bietet eine praxis­nahe Aus­bildung von der Konzep­tion bis hin zur tech­nischen Umsetzung eines Proto­typs.

 

Besonders in den ersten beiden Semestern des Studiums liegt ein starker Fokus auf natur­wissen­schaft­lichen und technischen Inhalten. Neben Mathe­matik, Physik und Chemie gehören auch Infor­matik und Ver­packungs­technik zu den Lehr­fächern. Später kommen noch weitere Fach­bereiche wie Bau­stoffe oder Gestaltung dazu, um das Wissen weiter auszu­bauen. Zudem hat man die Möglich­keit, mit Wahl­pflicht­modulen das Fach­wissen in ver­schiedene Richtungen zu ver­tiefen.

 

Das grundständige Ver­packungs­technik-Studium dauert normaler­weise sieben Semester, während­dessen ein anschließender Master­studien­gang drei bis vier Semester bean­sprucht. Wenn man sich für dieses Studien­fach ent­scheidet, erwartet eine team­orien­tierte Lern­erfahrung: Projekt­arbeiten werden oft in kleinen Gruppen durch­geführt. Im sechsten Semester absol­viert man üblicher­weise ein Praxis­semester bei ver­schiedenen Unter­nehmen – bei­spiels­weise Lebens­mittel­produzenten, Pack­mittel­her­stellern oder Kosmetik­konzernen, wo man seine im Studium erworbenen Kennt­nisse in eigenen Projek­ten unter Beweis stellen kann. In der abschließenden Bachelor­arbeit bearbeitet man eigen­ständig ein fach­liches Thema mit wissen­schaft­lichen Methoden und hat die Möglich­keit, sich inten­siv mit einem selbst gewählten Problem aus dem Bereich der Ver­packungs­technik auseinander­zusetzen.

 

 

Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in der Verpackungstechnik?

 

Der Bachelorabschluss kann entweder als Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder als Bachelor of Science (B.Sc.) erworben werden. Das Studium dauert in der Regel sechs bis sieben Semester und kann sowohl in Voll­zeit als auch im Rahmen eines dualen Studiums absol­viert werden.

 

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Bachelors haben die Studierenden die Möglich­keit, einen Master­abschluss zu erlangen. Hierbei stehen ihnen zwei Optionen zur Ver­fügung: den Master of Engineering (M.Eng.) oder den Master of Science (M.Sc.). Die Dauer des Master­studiums beträgt normaler­weise drei bis vier Semester und es besteht erneut die Wahl zwischen einer Voll­zeit- oder dualen Studien­form.

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für das Studium zum/r Ingenieur/in der Verpackungstechnik?

 

Das Verpackungstechnik-Studium bietet zahl­reiche Möglich­keiten für interes­sierte Studierende. Es gibt ver­schiedene Wege, um zuge­lassen zu werden, da vor allem Fach­hoch­schulen diesen Studien­gang anbieten. Die Fach­hoch­schul­reife ist in der Regel aus­reichend, aber auch mit dem Abitur ist ein Studium der Ver­packungs­technik mög­lich. Darüber hinaus besteht oft die Option, einen Studien­platz mit einer passenden Aus­bildung und einigen Jahren Berufs­erfahrung zu bekommen. Der Numerus clausus ist in der Regel nicht besonders hoch, da das Ver­packungs­technik-Studium noch relativ unbekannt ist.

 

Da der Studiengang eine naturwissen­schaft­liche Aus­richtung hat, sind gute Kennt­nisse in Mathematik, Physik, Chemie und Informatik von Vor­teil. Das Her­stellen einer Ver­packung erfordert konstruk­tives Denken, gestalte­rische Fähig­keiten und wirt­schaft­liches Interesse gleicher­maßen. Aus diesem Grund ist das Ver­packungs­technik-Studium spannend, interes­sant und vor allem viel­fältig. Ein gewisses Gespür für Kreativi­tät ist wichtig, um die Gestal­tung von Ver­packungen in höheren Semestern erfolg­reich zu meistern. Zusätz­lich sind Grund­kennt­nisse in den Wirt­schafts­wissen­schaften für spätere Führungs­positionen in der Ver­packungs­industrie von Vor­teil.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in der Verpackungstechnik?

 

Die Produktion einer hochwertigen Ver­packung erfordert die Fähig­keit zum konstruk­tiven Denken und Handeln sowie gestalte­rische Fantasie und wirt­schaft­liches Denken. Ver­packungen sind ein wesent­licher Bestand­teil unseres Lebens geworden, da sie Werbe- und Marketing­ideen mit den Möglich­keiten von Ver­packungs­maschinen und den Anforde­rungen der Kunden/innen vereinen. Aus diesem Grund ist der Studien­gang Ver­packungs­technik wahr­schein­lich einer der viel­seitigsten über­haupt. In Deutsch­land gibt es nur wenige Hoch­schulen, an denen das Studium der Ver­packungs­technik ange­boten wird. Die Aus­wahl mag nicht groß sein, aber es handelt sich auch nicht um ein Nischen­fach.

 

In den ersten Semestern stehen vor allem natur­wissen­schaft­lich-technische Fächer auf dem Stunden­plan wie Mathe­matik, Statistik sowie Fächer zur Ver­mittlung chemisch-physika­lischer Grund­lagen. Darüber hinaus beschäftigen sich die Studie­renden mit ver­schiedenen Materialien sowie unter­schied­lichen Druck- und Ver­packungs­ver­fahren. Auch technisches Zeichnen wird gelehrt sowie ingenieur­wissen­schaft­liche Diszi­plinen wie Apparate­bau, Konstruk­tion und Mecha­tronik behandelt. Eine solide Kennt­nis in diesen Bereichen ist uner­läss­lich für eine erfolg­reiche Umsetzung von speziali­sierten Abfüll­prozessen mittels ver­schiedener Ver­packungs­maschinen.

 

Im weiteren Studienverlauf werden Vorlesun­gen und Seminare zu Themen wie Ver­packungs­pro­zesse und -maschinen, Optimie­rung von Ver­packungen, Lebens­mittel­ver­packungen, Recycling von Pack­materialien oder Quali­täts­manage­ment ange­boten. Praktika und Ver­anstal­tungen aus den Bereichen Gestaltung, Marke­ting, Wirt­schafts­lehre, Manage­ment und Recht gehören eben­falls zum Studien­programm, das mit einer wissen­schaft­lichen Arbeit abge­schlossen wird.

 

Zu den möglichen Pflichtmodulen zählen Betriebs­wirt­schafts­lehre, Chemie, Grund­lagen der Druck­technik, Informatik, Kosten- und Leistungs­rechnung, Maschinen­bau, Mess­technik, Unter­nehmens­führung, Ver­packungs­design, Ver­packungs­prüfung, Ver­packungs­techno­logie sowie Werk­stoffe. Natür­lich besteht auch die Möglich­keit, das Studium durch Wahl­bereiche oder Speziali­sierungs­module nach eigenen Berufs­wünschen und Vor­lieben indivi­duell zu gestalten.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur/in der Verpackungstechnik weiter?

 

Die Tätigkeitsfelder in der Ver­packungs­industrie sind so viel­fältig wie die ver­schiedenen Arten von Ver­packungen, sei es aus Papier und Karton, Kunst­stoff, Styropor, Glas, Holz oder Metall. Diese Felder umfassen haupt­säch­lich die Ent­wicklung, Prüfung und Beratung von Ver­packungen sowie die Produk­tion und das Quali­täts­manage­ment. Auch das Produkt­manage­ment spielt eine wichtige Rolle.

 

Typische Arbeitgeber/innen in diesem Bereich sind Unter­nehmen, die Produkte ver­packen und ver­markten sowie Betriebe aus dem Bereich der Ver­packungs­her­stellung wie Groß­drucke­reien und Papier­fabriken. Zu den Produk­ten gehören Lebens­mittel, pharma­zeutische Artikel, Kosmetika, Chemika­lien sowie technische Güter. Aber auch Gebrauchs­artikel für den Haus­halt oder Spiel­zeug werden häufig abgepackt.

 

Ingenieure/innen im Bereich der Ver­packungs­technik finden außer­dem Beschäfti­gung bei Unter­nehmen des Anlagen- und Apparate­baus. Dort ent­wickeln sie Ver­packungs­anlagen für die gesamte Industrie.

 

Verpackungen gibt es in vielen ver­schiedenen Formen und Aus­führungen – ständig kommen neue Produkte auf den Markt, die eine passende Ver­packung benötigen. Daher bieten sich nach einem Studium der Ver­packungs­technik ausge­zeichnete Karriere­chancen: Absol­venten/innen dieses Studien­gangs sind rar auf dem Arbeits­markt vor­handen.

 

Nach Abschluss des Studiums kann man als Betriebs­ingenieur/in in pack­mittel­her­stellenden Unter­nehmen arbeiten oder sich in Forschung und Ent­wicklung engagie­ren. Auch Führungs­positionen stehen offen. Eine andere Möglich­keit ist ein Ein­satz­bereich bei Indus­trien mit Massen­produk­tion, die ­angepasste Ver­packungen benötigen.

 

Wenn man während des Studiums ein Aus­lands­semester absol­viert hat, kann man inter­nationale Erfahrungen sammeln und sich so besser im Arbeits­markt positio­nieren. Zudem besteht auch die Möglich­keit zur Selbst­ständig­keit: Man könnte einen eigenen Produktions­betrieb gründen oder als beratender Ingenieur/in tätig sein.