Wie wird man Ingenieur/in der Nanotechnologie?

Die Nanotechnologie und die damit ver­bundenen Nano­wissen­schaften werden haupt­säch­lich an Uni­versi­täten, aber auch an Fach­hoch­schulen gelehrt. Das Studium bis zum Master­abschluss dauert zehn Semester, wobei nach sechs Semestern ein Bachelor of Science erworben werden kann. Wie bei vielen anderen Studien­gängen nimmt der Praxis­anteil in den höheren Semestern zu, da zunächst die grund­legenden natur- und ingenieur­wissen­schaft­lichen Kennt­nisse ver­mittelt werden müssen.

 

Die Welt der Nanowissenschaft ist heut­zutage eine der viel­ver­sprechend­sten Techno­logien für die Zukunft. Die Nano­techno­logie beschäftigt sich mit winzigen Teil­chen wie Atomen und Molekülen, die vom bloßen Auge nicht mehr wahr­genommen werden können – ein Nano­meter ent­spricht einem million­stel Millimeter. Wenn man sich für ein Studium im Bereich der Nano­techno­logie ent­scheidet, eröffnen sich zahl­reiche neue Möglich­keiten zur Erfor­schung und Ver­besserung von Materia­lien und Gerät­schaften.

 

Nanotechnologie befasst sich mit kleinst­mög­lichen Partikeln wie Atomen und Mole­külen sowie ihren Eigen­schaften, um diese viel­fältigen Eigen­schaften für Forschungs- und Ent­wicklungs­arbeiten zur Material­ver­besserung nutzen zu können. Die Her­stellung von Nano­materia­lien erfolgt vor allem durch chemische oder mecha­nische Ver­fahren und wird ent­weder in kommerziel­len Produkten ver­wendet oder dient als Grund­lage für Forschungs­geräte.

 

Das Curriculum eines Studiums im Bereich der Nano­techno­logie besteht haupt­säch­lich aus den Grund­lagen­fächern Physik, Chemie, Mathe­matik, Maschinen­bau und Elektro­technik sowie spezifi­schen nano­techno­logischen und reaktions­techni­schen Themen. Darüber hinaus gibt es an jeder Hoch­schule ver­schiedene Schwer­punkte, wie bei­spiels­weise Thermo­dynamik, Elektro­technik, Material­wissen­schaften und Informatik.

 

Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums stehen den Absolventen/innen viele ver­schiedene Berufs­felder offen. Besonders geeignet sind Tätig­keiten in der Forschung und Ent­wicklung sowie in Unter­nehmen, die technische Pro­dukte her­stellen – zum Bei­spiel Mobil­telefone oder Mikro­chips. Auch im Bereich der Medizin­technik werden Nano­techno­logen/innen sehr gesucht. Sogar eine Karriere in der Kosmetik- und Lebens­mittel­industrie ist möglich.

 

 

Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in für Nanotechnologie?

 

Das Nanotechnologie Studium umfasst in der Regel sechs Semester, wenn man den berufs­qualifi­zierenden Bachelor of Science (B. Sc.) anstrebt. Nach dem Bachelor­abschluss besteht die Möglich­keit, ein Master­studium von weiteren vier Semestern anzu­schließen. Im Master­studien­gang werden die grund­legenden Kennt­nisse des vor­herigen Bachelor­studiums ver­tieft. Dieser Auf­bau­studien­gang ermög­licht es den Studierenden, ihr Wissen und ihre Fähig­keiten auf einem höheren Niveau zu erweitern und zu speziali­sieren. Die Kombina­tion aus beiden Abschlüssen bietet eine solide Grund­lage für eine erfolg­reiche Karriere im Bereich der Nano­techno­logie.

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für das Studium zum/r Ingenieur/in der Nanotechnologie?

 

Um ein Nanotechnologie Studium aufzu­nehmen, benötigt man die all­gemeine Hoch­schul­reife (Abitur). An Fach­hoch­schulen kann man auch mit der Fach­hoch­schul­reife sowie mit einer beruf­lichen Qualifi­kation studieren. Es ist erfreu­lich, dass man sich in der Regel ohne einen fest­gelegten Numerus clausus (NC) ein­schreiben kann. Der Bachelorstudie­ngang ist meist zulassungs­frei.

 

Damit man ein Nanotechnologie-Studium erfolg­reich abschließen kann, sollte man in den Schul­fächern Mathe­matik, Chemie und Physik gute Noten mit­bringen. Ein großes Interesse an den Natur­wissen­schaften ist eben­falls wichtig. Besonders das mathe­matische Ver­ständ­nis ist uner­läss­lich im Nano­techno­logie-Studium, da man mit Modellen arbeiten und Berech­nungen anstellen wird.

 

Nach dem Studium wird man im beruf­lichen All­tag oft mit anderen Wissen­schafts­kollegen/innen aus aller Welt kommuni­zieren. Daher sind auch gute Englisch­kennt­nisse sehr wichtig. Außer­dem werden Forschungs­arbeiten im späteren Ver­lauf des Studiums über­wiegend nur in englischer Sprache vor­liegen. Wenn man zudem kreativ und Neuem gegen­über aufge­schlossen ist und eine praktische Ver­anlagung hat, ist das Nano­techno­logie-Studium defini­tiv das Richtige.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in der Nanotechnologie?

 

Die Nanotechnologie zielt darauf ab, die Eigen­schaften von Materia­lien durch die Manipula­tion von Nano­struk­turen zu ver­ändern. Dabei dient sie als Lernende/r der Natur und orien­tiert sich an Phäno­menen wie dem Lotus­effekt, bei dem Wasser von der Ober­fläche einer Lotus­blume abperlt. Diese Erkennt­nisse werden bei­spiels­weise für wasser­abweisende und schmutz­resistente Kleidung genutzt.

 

Als eine Schlüssel­techno­logie der Zukunft eröffnet die Nano­techno­logie interes­sante Berufs­möglich­keiten. Das Studium dieses Fach­gebiets erfordert jedoch ein umfang­reiches Ver­ständ­nis in Mathe­matik, Chemie, Physik sowie Material­analytik und Mikro­elek­tronik. Obwohl das mensch­liche Auge Partikel im Milli­onstel-Millimeter-Bereich nicht sehen kann, ist es wichtig, die Welt der Atome und Mole­küle zu erforschen. Daher bein­haltet das Nano­techno­logie-Studium auch viele prak­tische Labor­analy­sen zur Visuali­sierung des Unsicht­baren.

 

Zu Beginn des Studiums liegt der Fokus auf den natur­wissen­schaft­lichen Fächern wie Mathe­matik, Chemie und Physik sowie den Werk­stoff­wissen­schaften. Im weiteren Verlauf hat man dann die Möglich­keit sich auf spezifi­schere Bereiche wie Chemie oder Physik fest­zulegen oder sich mit Maschinen­bau, Beschichtungs­techniken, Material­analytik, Mikro­elektronik oder Optik studieren auseinander­zusetzen. Ein wesent­licher Bestand­teil eines Nano­techno­logie-Studiums sind Labor­praktika und Exkursi­onen, welche ermög­lichen, das Gelernte in Theorie auch prak­tisch anzu­wenden. Das Studium der Nano­techno­logie ist also eine Kombina­tion aus theore­tischem und prakti­schem Lernen. Wenn man ein Semester oder länger im Aus­land studiert, bereichert dies nicht nur fach­lich, sondern auch kultu­rell die Studien­zeit.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur/in der Nanotechnologie weiter?

 

Kaum ein Studiengang bietet so viel­seitige Berufs­ein­stiegs­mög­lich­keiten wie das Nano­techno­logie-Studium. Absol­venten/innen sind in allen Branchen gefragt, die neue Materia­lien benötigen oder auf immer kleinerem Raum mehr Pro­zesse durch­führen möchten. Die Anwendungs­bereiche der Nano­technik reichen von Kosmetik­produk­ten wie Sonnen­creme mit UV-Schutz bis hin zur Mikro­elek­tronik, Halb­leiter­industrie und chemischen Industrie. Mit der ständigen Weiter­ent­wicklung nano­wissen­schaft­licher Techniken wird sich dieses Spektrum noch erweitern.

 

Nach erfolgreichem Abschluss eines Nano­technologie-Studiums stehen unzählige Möglich­keiten offen. Es gibt eine Viel­zahl von Branchen, in denen Partikel im Nano­meter­bereich eine Rolle spielen. Im beruf­lichen Umfeld kann man bei­spiels­weise an der Ent­wicklung neuer Pro­dukte wie Mobil­tele­fonen, Mikro­chips, Beschich­tungs­materia­lien, Lacken oder Sonnen­cremes beteiligt sein. Man kann sich aber auch auf die Erfor­schung neuer Materia­lien, Ver­fahren und nano­wissen­schaft­licher Techniken speziali­sieren. Besonders wichtig ist zukünftig auch die Bedeutung der Nano­techno­logie in der Medizin­technik.

 

Allerdings bergen Nano-Partikel wahr­schein­lich auch einige Risiken für Ver­braucher oder Patien­ten – ins­besondere wenn sie Bestand­teile von Produk­ten wie Kosmetika oder Lebens­mitteln sind. Auch die Unter­suchung und Bewertung dieser Risiko­faktoren könnte zu den Auf­gaben gehören.

 

Neben dem Maschinenbau, der chemischen Industrie, Halb­leiter­technologie sowie Elek­tronik und Physik, bietet auch der Umwelt­bereich interes­sante Möglich­keiten. Man könnte bei­spiels­weise als Berater/in für eine Umwelt­behörde in Fragen der Umwelt­techno­logie tätig werden. Auch die Ent­wicklung von Brenn­stoff- oder Solar­zellen im Bereich der Energie­technik ist denk­bar. Generell hat man her­vor­ragende Berufs­aus­sichten, wenn man sich für ein Nano­techno­logie-Studium ent­scheidet.